Werkheft Christus in der Rast (in Arbeit) 2025 · Publikationen
Christus in der Rast – eine seltsame und etwas kantige Bezeichnung für eine Skulptur. Die damit benannte Szene gehört zur Passion Christi, auch wenn sie in den Schilderungen der Evangelien nicht erwähnt wird. Der Bildtypus des rastenden Christus gelangte über die andächtige Meditation in die Geschichte des Kreuzwegs, löste sich dann aus dem Kontext und wurde unter anderem als Erbärmdechristus oder Zahnwehchristus zu einem beliebten Thema der sogenannten Volksfrömmigkeit. Die 2014 mit den Mitteln der Renate König-Stiftung für Kolumba erworbene Skulptur führt zurück in die Entstehungszeit dieses Bildtypus, in eine Zeit, in der sich das Leben und die Kunst mit einem völlig neuen Selbstverständnis konfrontiert sahen. Das Werkheft gibt zum ersten Mal einen umfassenden Einblick in die Entstehungsgeschichte dieses Typus. Es wird zudem erste Erkenntnisse über die Provenienz der Skulptur zusammenfassen, die aus dem Nachlass des Frankfurter Schriftgießers und Kunstmäzens Georg Hartmann stammt und sich vorher in der Sammlung des jüdischen Kunsthändlers Hugo Helbing befand.